Weit über das Schicksal unserer Ahnen hinaus tragen wir mit an Kriegen, Verfolgungen, Revolutionen und Genoziden. Tun wir das, weil wir die Toten ehren wollen und glauben, ihnen treu sein zu müssen, oder tun wir das, weil es ein Gesetz des Kollektivs ist und wir diesem Gesetz anscheinend nicht entkommen?

Die Toten der Vergangenheit heilen nicht, indem wir ihren Schmerz weiter tragen, sondern indem wir uns ihre vielen und reichen Erfahrungen zu eigen machen. Zurückliegendes Leid und zurückliegende Erfahrungen sind gleichermaßen in uns gespeichert. Wir entscheiden, was wir mit uns nehmen. Mit der Kostbarkeit von Erkenntnissen aus schweren Zeiten im Herzen, können wir in die Zukunft gehen, um sie neu und anders zu gestalten, statt die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. So bleiben die Toten lebendig, unsere Dankbarkeit gehört ihnen, ihre Erfahrungsschätze geleiten uns und die Liebe der Schöpfung trägt den Prozess.

In diesem Seminar werde ich versuchen, den Teilnehmern das Gefühl zu vermitteln, wie es sich anfühlen könnte, vergangenes kollektives Leid hinter sich zu lassen, um mit den Erkenntnissen schwerer Zeiten reich beschenkt in die Zukunft zu gehen.
Ich führe die Position des Zeugungsaugenblicks ein. Das Befinden dieser Position in der Aufstellung entscheidet, ob wir alte Lasten mittragen oder frei davon sind. Der Schmerz der Vergangenheit wird im Zeugungsaugenblick deutlich. Wenn der Zeugungsaugenblick befreit ist, sind auch wir von der Vergangenheit befreit.
Das ganzheitliche Annehmen dieser Befreiung ist ein existenzieller Entschluss. Wagen wir ihn?

Termin:
31. Mai bis 2. Juni 2024

Eine durchgehende Anwesenheit ist aus gruppendynamischen Gründen Voraussetzung.

Ort: Wien

Anmeldung:
Kardinal König Haus
https://www.kardinal-koenig-haus.at/bildungsprogramm/hospiz-palliative-care-demenz/programm?seite=6#va0037468